Erstkonsum

Der Konsum von Cannabis ist ein doch sehr komplexes Thema. Die verschiedenen enthaltenen Stoffe wie etwa THC, CBD, CBN oder CBM, wirken sich, ebenso wie deren Dosierung, unterschiedlich auf den Körper aus. Damit Ihr direkt viele Fehler, die man zu Beginn einer Cannabistherapie machen kann, vermeiden könnt und damit Ihr Euch bei Eurem Erstkonsum von Cannabis sicher fühlen könnt, möchte ich Euch an dieser Stelle mit Tipps zum Erstkonsum und zur Dosierung versorgen.

Vorab kann ich eins nicht genug betonen: informiert Euch selbst vorab und mach Euch Gedanken darüber, wie Ihr Cannabis zum ersten Mal konsumiert. Zum einen ist es wichtig, weil Ärzte und Apotheker derzeit noch über ein sehr geringes Wissen über den Konsum von Cannabis verfügen. Zum anderen fehlen einfach noch die praktischen Erfahrungen zu den Empfehlungen der Industrie. Um die direkt den größten Nutzen aus der Therapie zu ziehen, macht es deshalb Sinn, sich vorab bestmöglich selbst zu informieren.

Ich weiß, dass man schnell und direkt die Erleichterung seiner Schmerzen und/ oder seiner Beschwerden braucht. Die Geduld und Kraft für eine langwierige Eigenrecherche fehlen, wenn der eigene Körper gerade jegliche Energie nimmt. Deshalb unterstütze ich Euch sehr gerne gezielt mit meinem Wissens- und Erfahrungsschatz.

Und ja, wie bei allen medizinischen Anwendungen, eine korrekte Anwendung ist wichtig, um unerwünschte Nebenwirkungen, zu vermeiden. Sprechen wir den Elefant im Raum direkt an: eine Überdosis kann zu Symptomen wie Rauschzuständen, Wahrnehmungsstörungen, Übelkeit und Brechreiz führen.

Zur einfachen Veranschaulichung nehme ich mal den Konsum von Alkohol als Beispiel: das Trinken von Alkohol ist in unserer Gesellschaft etwas „Normales“: ob das Glas Wein beim gemütlichen Ausklang des Tages oder das Bier beim Zusammensein mit Freunden – es gibt viele Formen des Konsums, die wir mit Positiven verbinden und unser Leben bereichern können. Aber, wir kennen die negativen Auswirkungen einer „Überdosis“. Ob man nun Alkohol trinkt oder nicht, das Wissen hierüber ist jedoch allgemein verbreitet, jeder weiß, wie man mit ihm umgeht, um die negativen Nebenwirkungen vermeiden zu können.

Ähnlich ist es beim Konsum von Cannabis. Um die Nebenwirkungen für mich auszuschließen und lediglich von den positiven Wirkungen für mich profitieren zu können, gehe ich wie folgt vor:

Der 3er-Split

Meine Methode nenne ich den 3er-Split. Hierfür nehme ich die vom Arzt verschriebene Dosis und teile sie in drei Einzeldosen, welche in nacheinander mit einem zeitlichen Abstand von ca. 30 Minuten konsumiere. In den 30 Minuten beobachte ich meinen Körper sehr genau.

Praktisches Beispiel

Vom Arzt wurden mir fünf Tagesdosen mit je 0,6 Gramm Cannabisblüten verschrieben. Ich konsumiere zunächst ein Drittel der Dosis, also 0,2 Gramm und warte ca. 30 Minuten ab, bevor ich das nächste Drittel einnehme.

Vor Einnahme spürte ich am ganzen Körper Schmerzen, welche nach dem ersten Drittel der Dosis bereits deutlich reduziert werden konnten. Es fühlt sich für mich so an, als ob ich innerlich eine Dusche erhalten haben, welche die Schmerzen ablaufen lässt. Jedoch spüre ich punktuell an verschiedenen Körperstellen weiterhin Schmerzen. D.h. ich nehme nun das nächste Drittel der Dosis ein und beobachte wiederum für ca. 30 Minuten die Wirkungen auf meinen Körper. Ich merke, wie durch die zweite Dosis die Schmerzen in den restlichen Stellen ebenfalls reduziert haben, meine Haut jedoch noch am eine Art Kribbeln ist. Mit der dritten Dosis von 0,2 Gramm kann ich zudem dieses ebenfalls loswerden.

Ihr seht, wie mir diese Methode erlaubt, sehr genau die Wirkungen von Cannabis auf meinen Körper zu beobachten und zu lernen, wie ich es am besten für mich und meine Beschwerden einsetzen kann.

Nicht nur konnte ich durch den 3er-Split schnell ein gutes Gespür im Umgang mit Cannabis entwickeln. Auch ermöglicht mir die Methode eine sehr feine Dosierung, die genau auf meinen Bedarf abgestimmt ist. Mein Körper ist nicht jeden Tag „gleich“, es gibt bessere und schlechtere Tage und entsprechend variiert die benötigte Dosierung. Statt stumpf etwas Einzunehmen, arbeite ich mit meinem Körper als Team zusammen.

Ihr seht, durch die feine Abstimmung ist es sehr gut möglich, den eigenen Körper und die Auswirkungen von Cannabis auf diesen kennenzulernen. Reagiert ein Körper anfänglich etwa noch sensibel in Bezug auf die berauschende Wirkung, so wird er hierin zunehmend resistenter. Das heißt, über die Zeit kann sich die Wirkung der Dosis ebenfalls ändern. Der 3er-Split ermöglicht es Euch jederzeit „aktuell“ zu sein, d.h., dass ihr beispielsweise auch das Gefühl des Rausches immer sehr gut justieren und es gar gänzlich umschiffen könnt.

Zudem gleicht kein Körper dem anderen, d.h. jeder reagiert auf Dosis und Mischung der Wirkstoffe anders. So kann es für jemanden Sinn machen, dass er das ihm verschriebene sehr stark THC-haltiges Cannabis mit CBD-Gras mischt. THC hat eine stark schmerzlindernde Wirkung, während CBD die berauschende Wirkung von THC abschwächt. Bei Einigen, so auch bei mir, wirkt CBD jedoch auch sehr ermüdend.

Welche Mischung der beiden Komponenten für den eigenen Körper die Beste ist, muss letztendlich jeder für sich selbst austesten. Kein Arzt, Apotheker oder erfahrender Nutzer, egal wie groß der Wissensstand ist, kann Euch sagen, was für Euch und Eurem Körper optimal ist. Beispielsweise nehme ich als Schmerzpatient stark schmerzlindernde Sorten. Diesen mische ich jedoch nur maximal 40% an CBD-haltigem Cannabis bei, da die hierdurch beigefügt Müdigkeit sich wesentlich stärker auswirkt als etwa das Gefühl eines Rausches.

Das Beispiel soll ich aufzeigen, wie komplex das Thema ist und wie wichtig es meiner Meinung nach ist, dass Ihr mit Eurem Körper zusammenarbeitet und auf ihn hört. Der 3er-Split gibt Euch ein einfachen Weg an die Hand, wie Ihr schnell Euer eigener Experte beim Konsumieren von Cannabis zur bestmöglichen Erleichterung Eurer Beschwerden werden könnt.